Immer wieder neu anfangen - Pfarrer Till Weiß geht in Elternzeit

Erstellt am 19.08.2020

Hannah Schuller und Till Weiß vor dem Pfarrhaus

Jetzt ist es schon über ein Jahr her, dass ich in der Erlöserkirche ordiniert worden bin. Die Ordination ist für jeden Pfarrer und jede Pfarrerin ein einmaliges Erlebnis. Sie markiert den Anfang einer Laufbahn im Pfarramt. Ich bin froh, dass ich meine Ordination hier in bochum-nord feiern durfte. Denn die Kirchengemeinde bochum-nord stand und steht seit ihrer Gründung durch die Fusion von Gerthe und Hiltrop auch vor einem Neuanfang. Für diesen Neuanfang war die Gemeinde auf der Suche nach einer neuen Pfarrerin oder einem neuen Pfarrer. Zu meiner Freude fiel die Entscheidung, dass ich zum neuen Pfarrer in bochum-nord gewählt werden soll. Also wurden Pläne gemacht, Termine festgelegt und unser Umzug vorbereitet. Dann kam Corona. Gottesdienste gab es nur noch online. Ein Probegottesdienst, eine Pfarrwahl und die Einführung eines Pfarrers wollten wir nicht übers Internet machen. Auch nicht später, als Gottesdienste wieder unter Auflagen möglich waren. Denn bei solchen Anlässen hat man doch am liebsten möglichst viele aus der Gemeinde dabei.

Aber immerhin hat der Umzug geklappt! Seit Ende Mai wohnen meine Freundin Hannah, meine Tochter Paula und ich im Pfarrhaus hinter der Christuskirche in der Lothringer Straße 29. Es ist ein sehr schönes Haus, in das wir drei uns schon etwas einleben konnten.

Anfang August ging es mit dem Einleben noch einmal von vorne los, denn wir bekamen Nachwuchs: Am 5. August kam unsere Tochter Mathilda zur Welt! Wir freuen uns sehr, dass alles gut geklappt hat und dass Mathilda jetzt bei uns ist. Wir wollen für Mathilda jetzt am Anfang ihres Lebens besonders viel da sein. Darum gehe ich bis Ende Oktober in Elternzeit. Für die Gemeinde werde ich ab Anfang November wieder da sein. Ich werde also wieder neu anfangen.

Neuanfänge gehören zum Leben und sie gehören zur Kirche. Am schönsten finde ich das in der dritten Strophe von „Vertraut den neuen Wegen“ ausgedrückt:

Vertraut den neuen Wegen,
auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen.
Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen
in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen.
Das Land ist hell und weit.

Ich freue mich darauf, Anfang November wieder mit der Gemeinde aufzubrechen, voller Hoffnung darauf, dass Gott uns entgegenkommt. Bis dahin wünsche ich Ihnen und euch eine gesegnete Zeit!


Ihr Pfarrer